Aktuelle Berichte zeigen, dass die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen trotz insgesamt sinkender Arbeitslosigkeit seit 2010 weiter gestiegen ist. Dies gilt insbesondere für über 55-jährige schwerbehinderte Menschen, und das, obwohl schwerbehinderte Arbeitslose allgemein im Vergleich zu nichtbehinderten Arbeitslosen überdurchschnittlich qualifiziert sind (statisches Belegmaterial liegt vor). Dies gilt auch für blinde und sehbehinderte Menschen.
Vor diesem Hintergrund hat es sich das Projekt "Aktivierung und Integration (langzeit-)arbeitsloser blinder und sehbehinderter Menschen" zur Aufgabe gemacht, folgenden Forschungsfragen nachzugehen:
- Worin liegen die Gründe für die relativ zurückgehende Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsmarkt?
- Sind die Förder- und Integrationsangebote nicht behinderungsspezifisch genug?
- Reicht der behinderungsspezifische Sachverstand der Vermittler nicht aus?
- Sperren sich Arbeitgeber gegen die Einstellung schwerbehinderter Arbeitsloser?
- Ist die Teilhabemotivation schwerbehinderter Arbeitsloser zu gering?
- Welche Barrieren im Bereich der Kontextfaktoren wirken im Übergang von Arbeitslosigkeit zu Beschäftigung schwerbehinderter Menschen?
- Welche Barrieren wirken spezifisch bei blinden und sehbehinderten Arbeitsuchenden und wie können sie überwunden werden?
Im Projekt sollen die genannten Forschungsfragen beantwortet und anhand konkreter fallbezogener Integrationsbemühungen modellhaft neue Interventionsformen und Verfahren im Sinne eines Case-Managements entwickelt werden. Ziel ist ein höherer Grad der beruflichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Arbeitsloser. Die entwickelten Instrumente sollen von den im Feld tätigen zuständigen Vermittlungsakteuren weiter genutzt werden können.
Projektleitung
Das Berufsförderungswerk Würzburg führt das Projekt im Verbund mit geeigneten Partnern durch. So sind neben den beiden Spezial-BFWs Düren und Halle auch die Nikolauspflege, die blista in Marburg und der DVBS als Projektpartner mit an Bord. Unterstützend arbeiten verschiedene JobCenter, Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit sowie die Deutsche Rentenversicherung als Kooperationspartner im Projekt mit.
Ansprechpartnerin:
Monika Weigand
Projektleitung
Tel. 0931 9001-850
monika.weigand@bfw-wuerzburg.de
Projektzeitraum:
01.03.2017 bis 29.02.2020
Projektförderung
Das Projekt AKTILA-BS wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln des Ausgleichsfonds.